Stadionbesuch – Sieg

Vor dem Spiel
Es war kalt

Es ist wieder einmal so weit – ein Heimspiel meines Vereins 1. FC Nürnberg steht an, und zwar gegen den Tabellenführer RB Leipzig. Es verspricht ein spannendes Spiel zu werden, also mein Rollstuhltaxi rechtzeitig organisiert (mein Fahrer Klaus ist ein ebenso glühender Fan wie ich) , meinen Freund Herbert als Begleitperson (natürlich ebenfalls ein Clubberer) eingeladen und auf geht’s ins Stadion.
40.000 Zuschauer werden erwartet, d.h. dichter Verkehr ums Stadion, Verzögerungen beim Einlass und Wartezeiten. Spielbeginn ist 13:30 Uhr und somit haben wir die Abfahrt für 12:00 Uhr festgelegt. Die Clubmütze aufgesetzt, den Fanschal umgehängt und dick eingepackt – es war „arschkalt“ – geht es los. Und siehe da, wir kommen ohne Verzögerung zum Stadion, durch die Einlasskontrollen und auf den Rollstuhlplatz. Jetzt heißt es eine Stunde in der Kälte ausharren bis das Spiel endlich an gepfiffen wird. Die Rollstuhlplätze im Nürnberger Stadion sind unterhalb der Haupttribüne und man hat einen ziemlich guten Blick auf das Spielfeld. Die Zufahrt zu den Plätzen ist auch problemlos möglich, allerdings könnte die Beschilderung für Ortsfremde etwas besser sein.

Unsere Mannschaft
Wir sind der Club

Anpfiff, es geht los. Ein spannendes Spiel mit viel Engagement von unserem Club. Trotzdem fangen wir das 0:1. Gott sei Dank bin ich so gut eingepackt, denn zur Kälte kommt jetzt noch ein leichter Wind dazu. Aber dann legt unser Club richtig los, schießt noch drei Tore und schlägt den Tabellenführer somit 3:1. Sieg! Am Schluss war es so spannend, dass mich meine Spastik fast bei jedem Angriff und Tor aus dem Rollstuhl katapultiert hätte. Aber wenigstens wurde mir davon wieder etwas wärmer. Diese Wärme hat dann noch ausgereicht, um die Ehrenrunde der Mannschaft mitzunehmen. Ich bin aber nicht der einzige, dem es so ergeht. Mein Freund Herbert ist dem Herzinfarkt nahe und mit den Nerven nach dem Abpfiff vollkommen herunter. Jetzt heißt es erst einmal tief durchatmen. Dann geht es wieder zurück zum Rollstuhltaxi, mit dem üblichen Slalomlauf durch die (sieges-) trunkenen Fans, die zu allem Überfluss noch ihre Glückseligkeit per Handy der Welt mitteilen müssen.

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Endlich wieder warm

Geschafft – endlich am Taxi, Rampe runter und rein. Dann Heizung auf volle Pulle und erst einmal aufwärmen. Die Rückfahrt nach Hause ging Gott sei Dank genauso problemlos wie die Hinfahrt und so war dieser erfolgreiche Ausflug um 16:00 Uhr wieder beendet. Aber trotz alledem freue ich mich schon wieder auf die Fußballspiele bei wärmeren Temperaturen aber dann hoffentlich mit einem ebenso erfolgreichen Ausgang.

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